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Schizophrenie und Psychose: Informationen und Hilfestellungen
Was ist eine Schizophrenie?
Schizophrenie ist eine chronische, psychische Erkrankung, die das Denken, die Wahrnehmung und das Verhalten beeinträchtigt. Menschen mit Schizophrenie haben oft Schwierigkeiten, zwischen Realität und Wahnvorstellungen zu unterscheiden. Sie können auch Halluzinationen hören oder sehen, die andere nicht wahrnehmen.
Schizophrenie kann zu einem Rückzug aus der Gesellschaft und zu Beeinträchtigungen in Alltag und Beruf führen.
Was ist eine Psychose?
Eine Psychose ist ein Zustand, in dem der Kontakt zur Realität verloren geht. Menschen in einer Psychose können Wahnvorstellungen haben, Halluzinationen sehen oder hören und unorganisiert denken. Psychosen können durch verschiedene Erkrankungen ausgelöst werden, z. B. Schizophrenie, bipolare Störungen oder Drogenmissbrauch. Sie können aber auch als Reaktion auf extreme Stresssituationen auftreten.
Risikofaktoren für Schizophrenien und Psychosen
Es gibt verschiedene Faktoren, die das Risiko für die Entwicklung einer Schizophrenie oder Psychose erhöhen können. Dazu gehören:
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Genetische Veranlagung: Menschen mit nahen Angehörigen, die an Schizophrenie erkrankt sind, haben ein höheres Risiko, selbst zu erkranken.
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Hirnstruktur: Es gibt Hinweise darauf, dass Menschen mit Schizophrenie leichte Veränderungen in der Struktur ihres Gehirns haben.
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Neurotransmitter: Störungen im Gleichgewicht bestimmter Botenstoffe im Gehirn (Neurotransmitter) könnten bei der Entstehung von Schizophrenie und Psychosen eine Rolle spielen.
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Umwelteinwirkungen: Verschiedene Umwelteinflüsse, wie z. B. Virusinfektionen im Mutterleib oder psychischer Stress in der Kindheit, könnten das Risiko erhöhen.
Symptome und Anzeichen von Schizophrenie
Die Symptome einer Schizophrenie lassen sich in drei Kategorien einteilen:
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Positive Symptome: Dazu gehören Wahnvorstellungen, Halluzinationen, unorganisiertes Denken und Sprachstörungen.
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Negative Symptome: Dazu gehören emotionaler Rückzug, Apathie, Antriebslosigkeit und Sprachverarmung.
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Kognitive Symptome: Dazu gehören Beeinträchtigungen der Aufmerksamkeit, des Gedächtnisses und der Konzentration.
Symptome und Anzeichen einer Psychose
Die Symptome einer Psychose können je nach auslösender Ursache variieren.
Zu den häufigsten Symptomen gehören:
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Wahnvorstellungen: Falsche, aber felsenfeste Überzeugungen, die nicht der Realität entsprechen.
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Halluzinationen: Wahrnehmungen von Dingen, die nicht wirklich vorhanden sind, z. B. Stimmen hören oder Dinge sehen, die andere nicht sehen.
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Unorganisiertes Denken: Verwirrte und sprunghafte Gedanken, die schwer zu folgen sind.
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Desorientierung: Verwirrung über Ort, Zeit und Person.
Auswirkungen und Begleiterscheinungen von Schizophrenien und Psychosen
Schizophrenie und Psychosen können schwerwiegende Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen haben. Zu den häufigsten Begleiterscheinungen gehören:
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Soziale Beeinträchtigung: Menschen mit Schizophrenie oder Psychose ziehen sich oft aus sozialen Kontakten zurück und haben Schwierigkeiten, Beziehungen aufrechtzuerhalten.
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Berufliche Beeinträchtigung: Die Erkrankung kann die Leistungsfähigkeit im Beruf beeinträchtigen und zu Arbeitslosigkeit führen.
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Psychische Begleiterkrankungen: Depressionen, Angststörungen und Suchtprobleme treten bei Menschen mit Schizophrenie oder Psychose häufig auf.
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Körperliche Gesundheitsprobleme: Menschen mit Schizophrenie oder Psychose haben ein erhöhtes Risiko für körperliche Erkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Stoffwechselstörungen.
Behandlung von Schizophrenie und Psychosen
Die Behandlung von Schizophrenie und Psychosen erfolgt in der Regel mit einer Kombination aus Medikamenten und Psychotherapie.
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Medikamente: Antipsychotika sind die wichtigsten Medikamente zur Behandlung von Schizophrenie und Psychosen. Sie können helfen, die psychotischen Symptome zu lindern und den Krankheitsverlauf zu stabilisieren.
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Psychotherapie: Psychotherapie kann Menschen mit Schizophrenie oder Psychose dabei helfen, ihre Erkrankung zu verstehen, mit den Symptomen umzugehen und ihren Alltag zu bewältigen.
Hilfe und Unterstützung bei Schizophrenie und Psychose
Was Betroffene selbst tun können
Neben der professionellen Behandlung können Menschen mit Schizophrenie oder Psychose selbst viel für ihre Gesundheit tun:
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Medikamente wie verordnet einnehmen: Es ist wichtig, die Medikamente wie vom Arzt verordnet einzunehmen, auch wenn man sich besser fühlt. Ein Absetzen der Medikamente kann zu einem Rückfall führen.
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Einen gesunden Lebensstil pflegen: Dazu gehört eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Schlaf, regelmäßige Bewegung und der Verzicht auf Alkohol und Drogen.
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Stress abbauen: Stress kann die Symptome von Schizophrenie und Psychose verschlimmern. Daher ist es wichtig, Stress abbauende Techniken wie Entspannungstraining oder Meditation zu erlernen.
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Soziale Kontakte pflegen: Soziale Kontakte sind wichtig für das psychische Wohlbefinden. Menschen mit Schizophrenie oder Psychose sollten daher versuchen, ihre sozialen Kontakte zu pflegen und neue Kontakte zu knüpfen.
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Sich über die Erkrankung informieren: Je mehr man über die Erkrankung weiss, desto besser kann man mit ihr umgehen. Es gibt viele Informationsangebote für Menschen mit Schizophrenie und Psychose, z. B. von Selbsthilfegruppen oder Patientenverbänden.
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An Selbsthilfegruppen teilnehmen: Selbsthilfegruppen bieten Menschen mit Schizophrenie und Psychose die Möglichkeit, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen und Erfahrungen zu teilen. Dies kann sehr hilfreich sein, um mit der Erkrankung zu leben.
Wie Familie, Freunde und Kollegen Menschen mit Schizophrenie oder Psychose helfen oder unterstützen können
Angehörige und Freunde können Menschen mit Schizophrenie oder Psychose auf vielfältige Weise unterstützen:
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Zuhören und Verständnis zeigen: Für Menschen mit Schizophrenie oder Psychose ist es wichtig, dass sie jemanden haben, der ihnen zuhört und ihre Probleme ernst nimmt.
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Geduld haben: Der Umgang mit Schizophrenie oder Psychose kann für die Betroffenen und ihre Angehörigen sehr schwierig sein. Es ist wichtig, geduldig zu sein und die Erkrankung zu verstehen.
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Hilfe bei alltäglichen Aufgaben anbieten: Menschen mit Schizophrenie oder Psychose haben oft Schwierigkeiten, ihren Alltag zu bewältigen. Angehörige und Freunde können ihnen helfen, indem sie z. B. bei der Haushaltsführung, beim Einkaufen oder bei der Terminplanung unterstützen.
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Strukturen und Orientierungshilfen geben: Menschen mit Schizophrenie oder Psychose können von klaren Strukturen und Orientierungshilfen profitieren. Angehörige und Freunde können z. B. dafür sorgen, dass die Wohnung aufgeräumt ist und dass es einen festen Tagesablauf gibt.
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Rückfälle erkennen und Hilfe holen: Angehörige und Freunde sollten lernen, die Warnzeichen für einen Rückfall zu erkennen. Im Falle eines Rückfalls ist es wichtig, schnellstmöglich professionelle Hilfe zu holen.
Anlaufstellen in der Schweiz, Deutschland und Österreich, für Menschen, die an Schizophrenie oder Psychose leiden:
Schweiz
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Stiftung Pro Mente Sana: https://promentesana.ch/
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Schweizerische Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie (SGP): https://www.psychiatrie.ch/sgpp
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Die Dachorganisation der Angehörigen psychisch Kranker in der Schweiz (AGGG): https://www.angehoerige.ch/
Deutschland
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Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie (DGPP): [ungültige URL entfernt]
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Die Bundesverband Psychiatrie (BPsyV): https://bpe-online.de/
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Die Deutsche Angehörigenhilfe psychisch Kranker e.V. (NAK-Daheim): https://www.bapk.de/der-bapk.html
Österreich
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Die Österreichische Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie (ÖGP): https://www.oegpp.at/
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Der Dachverband der Psychosozialen Zentren Österreichs (BPSZ): https://www.psz.co.at/
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Die Angehörigen psychisch Kranker Österreichs (AÖPK): https://www.hpe.at/de/
Wichtig: In allen drei Ländern gibt es auch regionale Anlaufstellen, z. B. psychiatrische Kliniken, Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen. Informationen zu regionalen Anlaufstellen finden Sie im Internet oder bei Ihrer Hausärztin bzw. Hausarzt
Schizophrenie und Psychose sind ernstzunehmende psychische Erkrankungen, die jedoch mit professioneller Behandlung und dem Engagement des Einzelnen erfolgreich therapiert und bewältigt werden können. Das Wissen über die Erkrankung, die Verfügbarkeit von adäquaten Behandlungsmöglichkeiten und die Unterstützung durch ein stabiles soziales Umfeld bilden wichtige Pfeiler im Umgang mit diesen komplexen Krankheitsbildern.
Hinweis:
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Diese Ausführungen dienen der allgemeinen Information und ersetzen keinesfalls die individuelle Beratung durch dementsprechende Fachpersonen Ärzt*innen, Psychiater*innen, Psychotherapeut*innen, Psycholog*innen usw.
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Fachspezifische Begriffe wurden verwendet, um die professionelle Darstellung zu gewährleisten.
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Der formelle Stil wurde beibehalten, um der Seriosität des Themas gerecht zu werden.